Mit den steigenden Außentemperaturen nimmt auf Milchviehbetrieben die Gefahr von Hitzestress für die Herden zu. Bedingt durch den Klimawandel ist Hitzestress auch in unseren Breitengraden ein wachsendes Problem. Hitzestress stellt eine enorme Belastung für die Tiere dar, die schlimme Folgen für die Produktivität und Tiergesundheit auf Ihrem Betrieb nach sich ziehen kann. Mit smaXtec können Sie Hitzestress präzise erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zur Entlastung der Kühe ergreifen. Das Ergebnis: Eine gesündere Herde, die mit stabiler Milchleistung und besserer Fruchtbarkeit weniger Arbeit und Kosten für Ihren Betrieb verursacht.
In ganz Europa rechnen die Wetterbehörden für die kommenden Jahre mit einer deutlichen Zunahme von Hitzewellen, die auch länger und heißer ausfallen können als bisher. Während ein Tag erst ab einer Außentemperatur über 30°C als Hitzetag bezeichnet wird, ist die kritische Obergrenze von Rindern bereits bei 25-26°C erreicht, sodass gerade in den heißen Sommermonaten rasch Hitzestress bei Milchkühen entstehen kann. (1)
Sommerhitze kann zu einem echten Stressfaktor für Milchviehbetriebe werden, denn Hitzestress führt bei Milchkühen zu einer Verminderung der Milchmenge und -qualität, was sich unmittelbar auf Ihr Betriebsergebnis auswirken kann. Auch die Tiergesundheit leidet, denn die erhebliche Kreislaufbelastung durch die Hitze kann im schlimmsten Fall bis zum Tod des Tieres führen. (1) Zusätzlich erschweren heiße Außentemperaturen die Brunsterkennung und können vermehrt Probleme bei Abkalbungen hervorrufen, sodass es schwerer wird, die Fruchtbarkeit der Herde effizient zu managen. smaXtec hilft Ihnen, bei Hitzestress frühzeitig einzugreifen, indem das System innen und außen misst, um Anzeichen von Hitzestress präzise zu erkennen.
Hitzestress deutlich früher erkennen – dank smaXtec.
Sämtliche Messdaten des smaXtec Bolus haben große Bedeutung für die Früherkennung von Hitzestress. Hitzestress-Symptome werden tierindividuell und mit höchster Präzision (±0,01°C relative Messgenauigkeit) vom smaXtec Bolus erfasst:
- Erhöhte Körpertemperatur
- Verringerte Wiederkautätigkeit
- Verringerte Aktivität
- Geringe Wasseraufnahme
smaXtec berechnet die Gruppentemperatur auf Basis individueller Temperaturmeldungen, um auch Änderungen auf Gruppenebene zu erkennen und benachrichtigt Sie bei Hitzestress automatisch.
Die Gruppenmetrik Temperatur ist sowohl in der smaXtec App als auch im smaXtec Messenger am PC abrufbar und macht es durch die engere Temperaturskala (36-44°C) und die Ausblendung der Trinkzyklen für Sie noch leichter, Temperaturschwankungen zu erkennen.
Der smaXtec Climate Sensor misst Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit und errechnet basierend darauf automatisch den THI (Temperatur-Humiditäts-Index), der die Wahrscheinlichkeit von Hitzestress abbildet. Ist der THI erhöht, werden Sie benachrichtigt und können umgehend Maßnahmen zur Verbesserung des Klimas im Stall einleiten.
Der THI setzt sich aus den Faktoren Umgebungstemperatur und relativer Luftfeuchtigkeit zusammen. Je nach Anwendungsbereich gibt es verschiedene Möglichkeiten, den THI zu berechnen. Bei smaXtec verwenden wir die folgende Formel:
THI=(1.8×T+32)−[(0.55−0.0055×RH) ×(1.8×T−26)](2)
T = Trockenkugeltemperatur (°C) und RH = relative Luftfeuchtigkeit (%)
- THI ≥ 72: beginnender Hitzestress
- THI ≥ 78: deutliche Hitzebelastung
- THI ≥ 82: schwerer Hitzestress
Wie wirkt sich Hitzestress auf die Milchleistung aus?
Während manche Rinderrassen weniger anfällig für Hitzestress sind als andere, gilt grundsätzlich: Je höher die Milchleistung, desto mehr Wärme produzieren die Kühe. Daher sind hochleistende Kühe anfälliger für Hitzestress als Kühe mit einer geringeren Milchproduktion. Studien zeigen, dass die Milchleistung aufgrund von Hitzestress um rund 16% bis 30% in der aktuellen Laktation zurückgehen kann. (3) Eine weitere Untersuchung zeigte, dass sich Hitzestress bei trockenstehenden Kühen auch negativ auf die Milchleistung in der folgenden Laktation auswirken kann. (4)
Auch die Milchqualität leidet: Während der Milchfettgehalt durch geringere Wiederkauaktivität und kürzere Liegezeiten absinkt, steigt die Zellzahl in der Milch an, da Kraftfutter bevorzugt und zu wenig Grundfutter gefressen wird. (5)
Wie wirkt sich Hitzestress auf die Tiergesundheit aus?
Milchkühe können nur schwer mit Hitzestress umgehen, was sich enorm auf die Produktivität und Tiergesundheit auswirkt. Oftmals erhöhen sich die Körpertemperatur und die Atemfrequenz, die Tiere sind inaktiv und stehen mehr (3). Eine solche Belastung kann unter anderem folgende Probleme verursachen:
- Geringere Futteraufnahme, bei Hochleistungstieren steigt dadurch die Gefahr von Ketose
- Wassermangel, da Kühe auch bei genügend Angebot zu wenig Wasser aufnehmen
- bei anhaltender Hitze kommt es vermehrt zu Mastitis, Klauenrehe und Pansenübersäuerung
- Auswanderung von pathogenen Keimen aus dem Verdauungstrakt (E. coli)
Bei sehr starkem Hitzestress kann es zu wesentlich gravierenderen Problemen kommen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen. (3)
Der Wasserversorgung kommt bei großer Hitze eine besondere Rolle zu, denn je höher die Umgebungstemperatur und die Milchleistung, umso größer ist der Wasserbedarf. Während trockenstehende Tiere je nach Außentemperatur in etwa zwischen 43 Liter (5°C) und 78 Liter (28°C) Wasser aufnehmen, benötigen Milchkühe mit einer Milchleistung von 45l ca. zwischen 96 Liter (5°C) und 132 Liter (28°C) pro Tag. (6)
Diese Werte können je nach Gewicht, Milchleistung und Laktationstag jedes einzelnen Tieres variieren, machen aber die Bedeutung einer guten Wasserversorgung mehr als deutlich. Mit smaXtec haben Sie vollen Überblick über das Trinkverhalten aller Tiere und können bei Bedarf gezielt die Wasserversorgung verbessern.
Wie wirkt sich Hitzestress auf die Fruchtbarkeit aus?
Bei großer Hitze zeigen die Kühe weniger deutliche und kürzere Anzeichen einer Brunst, die in manchen Fällen auch ganz ausbleibt. (3) Auch die schlechtere Eizellenqualität kann die Fruchtbarkeitsleistung der Tiere bei Hitze herabsetzen. (5)
Kühe in der heiklen Transitphase sollten bei Hitzestress besondere Aufmerksamkeit erhalten, da sich Symptome wie verminderte Futteraufnahme und das daraus folgende Energiedefizit im geburtsnahen Zeitraum besonders negativ auf die Kuhgesundheit auswirken kann. (5)
Mit dem Gesundheitsmonitoring von smaXtec können Sie sowohl die Kalbung als auch typische Folgeerkrankungen wie Milchfieber, Labmagenverlagerung oder Nachgeburtsverhalten frühzeitig erkennen und sorgen auf diese Weise für einen guten Start in die Laktation.
Folgen von Hitzestress vermeiden
Neben den unmittelbaren Folgen von Hitzestress wie verringerter Milchleistung, vermindertem Brunstgeschehen und schlechterer Gesundheit infolge der Überhitzung kann es auch nach überstandener Krankheit zu Folgekrankheiten wie Ketose, Pansenübersäuerung, Mastitis oder Klauenprobleme kommen. (3) Mit smaXtec können Landwirt:innen rechtzeitig Maßnahmen gegen diese Folgeerscheinungen ergreifen und negative Konsequenzen für die Herdengesundheit und das Betriebsergebnis vermeiden.
Quellen:
1) STÖBER, M., 2002: Hitzschlag/exogene Hyperthermie, in: Dirksen, G., Gründer H.D und Stöber M. (Hrsg.): Innere Chirurgie und Medizin des Rindes, Parey Verlag Berlin, Wien, 1163-1165
(2) https://www.journalofdairyscience.org/article/S0022-0302(08)71054-3/fulltext
(3) https://raumberg-gumpenstein.at/jdownloads/Tagungen/Nutztierschutztagung/Nutztierschutztagung_2014/3n_2014_gasteiner.pdf
(4) https://www.journalofdairyscience.org/article/S0022-0302(19)30357-1/fulltext
(5) https://raumberg-gumpenstein.at/forschung/forschung-aktuelles/hitzestress-in-der-rinderhaltung.html
(6) https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/ite/dateien/27910_wasser.pdf